Die Kugeln

Es gibt zwei wesentliche Unterschiede bei Kugeln…

1. Für den sportlichen Wettkampf geeignet und nach dem Reglement FFPJP* geprüfte und zugelassene Kugeln
2. Freizeitkugeln ohne vorgeschriebenen Kriterien für Größe, Qualität, Materialbeschaffenheit, Gewicht.

Was macht eine Wettkampfkugel zur Wettkampfkugel?

Grundsätzlich besteht ein Satz Wettkampfkugeln aus drei einzelnen Kugeln die alle drei die selbe individuelle Nummer vom Hersteller eingraviert bekommen. Das hat den Hintergrund, daß man die Kugeln beim Wettkampf auseinander halten kann. FIPJP hat bestimmte Parameter für die Zulassung einer Wettkampfkugel festgelegt einer der Wichtigsten ist wohl die Belastbarkeit der Kugel. Der Grund hierfür ist der, dass in der Vergangenheit Personen durch das „Platzen“ einer „Billig-boulekugel“ – in diesem Beispiel aus dem Lebensmitteldiscounter – verletzt wurden.
Nun wird sich der Boule-Laie fragen: „Wie kann mann eine Bouelkugel zum Platzen bringen?“
Die Antwort ist einfach, die Kugel schiessen! Eine der kontinuierlichsten taktischen Maßnahmen im Boulesport ist das Wegschießen einer gegnerischen Kugel. Das bedeutet, daß eine Kugel die gut im Spiel platziert ist, durch einen Schuss aus dem Spiel entfernt wird. Dabei wirken sehr starke Kräfte auf beide Kugeln. Die Kraft ist so groß, dass sich auch bei den Wettkampfkugeln mit einer mittleren Härte von 120 Kg/qmm, die Oberfläche verformt und eine kleine Delle in der Kugel entsteht. Ich hatte mal in einem Urlaub in Irland meine Wettkampfkugeln nicht dabei und habe mir – wider besserem Wissen und auch aus Neugier – aus dem Discounter vor Ort Boulekugeln geholt, um Schussübungen zum machen. Nach 40 Schüssen war eine Kugel so stark eingedellt, daß man diese für das Spielen nicht mehr gebrauchen konnte und ich mit den restlichen Kugeln nur noch Legeübungen gemacht habe…

Die wesentlichen Kriterien für eine Wettkampfkugel

Größe
für den Erwachsenen Boulespieler gelten folgende Größen:
– kleinste Größe 70,5 mm Durchmesser ( gibt es nur mit einer Materialhärte von 140 Kg/qmm da die Kugel durch das Abspielen sonst zu schnell untermaßig wird)
– maximale Größe 80 mm Durchmesser.

Gewicht
Zwischen 650 und 800 gr je Kugel.

Materialhärte
zwischen 110 Kg/qmm und 140 Kg/qmm

Informationen auf der Kugel
Der Hersteller muss folgenden Angaben in die Kugel eingravieren:
Größe, Gewicht, Individuelle Nummer, Logo, Modellname

„Architektur“
Die Kugeln dürfen nicht mit irgendwelchen Substanzen gefüllt sein. (Vorgaben der FFPJP*)

Regelwidrige Manipulation von Kugeln.
Ein sehr trauriges Beispiel ist der Fall Klaus Mohr.
Wie in jedem Sport gibt es leider auch im Boulesport die ganz schwachen Charaktere die sich durch illegale Mittel ein Vorteil verschaffen. Der Fall Klaus Mohr ist so ein Beispiel. Klaus Mohr hat in seiner Boulekarriere schon ca. 12 Deutsche Meistertitel errungen. Bei der letzten EM 55+ wurde er des Betruges überführt. Er hat seine Kugeln mit Baumwolle und Quecksilber gefüllt, was bei Wettkämpfen zur Disqualifizierung der ganzen Mannschaft führt. Den Schaden den er dem Ansehen des Deutschen Petanque Sport zugefügt hat ist immens. Ganz zu schweigen von der Erniedrigung die seine Mannschaftskollegen erdulden mussten weil plötzlich die ganze Mannschaft unter Generalverdacht stand und gesperrt wurde.  Seine 12 DM Titel und die Goldenen Ehrennadel sind keinen Pfifferling mehr wert und ich glaube er sollte sich in der nächsten Zeit keinem deutschen Bouleplatz nähern sonst könnte er gefahr laufen dass er den Zorn der Bouleszene zu spüren bekommt.

 

*Fédération  Francaise de Pétanque & Jeu Provençal